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Investor will auf Parkplatz Wohnhaus bauen

Presse

Klinik Porta Westfalica verhandelt mit Bahn über Stellplätze auf dem alten Güterbahnhof - Petition hinfällig?

Bad Oeynhausen (WB). Alles war geregelt. Doch jetzt scheint der Umsetzung einer Petition der Rheumaliga Bad Oeynhausen die Grundlage entzogen zu sein. Die Mitglieder hatten zur sichereren Überquerung der Steinstraße einen Zebrastreifen zwischen dem Parkplatz an der Ostseite der Landesstraße und der Klinik Porta Westfalica gefordert.

Viele Mitglieder suchen die Klinik als ambulante Patienten auf und nutzen den Parkplatz, der auch für Mitarbeiter gedacht ist. »Meiner Schwester als Eigentümerin liegt ein lukratives Angebot eines Investors vor, auf dem Parkplatzgelände ein Wohnhaus zu bauen«, sagte Klinikgeschäftsführer Holger Schuermann dem WESTFALEN-BLATT. Für ihn sind mit dieser Entwicklung derzeit zwei Optionen verbunden. Wenn Gespräche mit der Deutschen Bahn erfolgreich verlaufen, als Ausweichfläche für den Parkplatz 10 000 Quadratmeter auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes nutzen zu können, soll dies umgesetzt werden. Schuermann: »In der vergangenen Woche sind bereits Bodenproben genommen worden, um festzustellen, ob man dort mit irgendwelchen Altlasten rechnen muss.«

Er geht nicht davon aus und rechnet fest damit, die Verhandlungen mit der Bahn zu einem erfolgreichen Abschluss führen zu können. Das würde bedeuten, dass der Parkplatz verlagert wird und sich das Gefahrenpotential bei der Überquerung der Steinstraße an dieser Stelle nicht mehr stellen würde. Die zweite Option für den Klinikbetreiber ist, den zum Jahresende auslaufenden Mietvertrag mit seiner Schwester zu verlängern, sollte es zu keiner Einigung mit der Deutschen Bahn kommen.

Er und seine Schwester haben sich darauf verständigt, das Ergebnis der Gespräche mit der Bahn abzuwarten. Holger Schuermann: »Wenn wir die Parkplätze verlagern, hat dieses Projekt auch Priorität vor unseren Überlegungen für den Bau eines Hotels nördlich der Klinik.« Das WB hatte sie in seiner Ausgabe am 8. April exklusiv vorgestellt.

Für Inge Howe (SPD), Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Petitionsausschusses, war diese Entwicklung neu. Auf Nachfrage bei der Stadtverwaltung, warum der Bau einer Ampel nicht umgesetzt werde, habe sie zuletzt nur die Auskunft erhalten, dass es eine Entwicklung gegeben habe, deren Ergebnis man erst abwarten wolle.

Stadtsprecher Rainer Printz sagte: »Nach einer Verkehrszählung als Folge der Petition sind das Ordnungsamt, der Landesbetrieb Straßen NRW und die Polizei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Zahl der Fahrzeuge eine Querungshilfe rechtfertigt.« Da die Verkehrsexperten einen Zebrastreifen, wie von der Rheuma-Liga gefordert, als die unsicherste Lösung eingestuft hätten, habe man als Option eine Ampel oder eine Mittelinsel gehabt. Letztere sei vorhanden. Zu den Überlegungen, das Parkplatzgelände zu bebauen, machte Printz keine Angaben.

Werden die Parkplätze auf das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes an der Weserstraße verlagert und stuft die Rheuma-Liga den Weg zur Klinik von dort aus ebenso als gefährlich ein, müsste sie eine neue Petition an den Landtag richten, da der Sachverhalt sich dann von den Fakten her geändert hat. So bewertet es auch Inge Howe als Vorsitzende des Petitionsausschusses.

WB vom 30.06.2010