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Geplant: 100 Züge auf der Südbahn

Verkehr

Ein Gleis reicht | FOTO: HEIDI FROREICH

Bahn will Strecke Löhne - Hameln zweigleisig ausbauen / Abgeordnete und Bürgermeister protestieren

Bad Oeynhausen. Ein bis zwei Güterzüge verkehren derzeit täglich auf der sogenannten Südtrasse zwischen Löhne und Elze bei Hameln. Künftig könnten es rund 100 der bis zu 430 Meter langen Schienenfahrzeuge sein. Das Bundesverkehrsministerium plant den zweigleisigen Ausbau der Strecke.

Noch gibt es dafür kein Gesetzesvorlage, nur eine jetzt (im Internet) veröffentlichte gutachterliche Zielplanung, die frühestens 2015 für praktische Konsequenzen sorgen könnte. Doch die reicht dem heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze und den Landtagsabgeordneten Inge Howe, Angela Lück und Christian Dahm aus, massiven Widerstand bei den Beratungen anzukündigen. "Stuttgart 21 darf sich hier nicht wiederholen", betont Schwartze. Anders als beim Ausbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs müsse hier die Chance genutzt werden, die Wünsche der Bürger zu berücksichtigen.


Und die sind, da sind sich die beiden Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann (Bad Oeynhausen) und Heinz-Dieter Held (Löhne) völlig sicher, "ganz klar gegen den Ausbau". Eine enorme "krankmachende" Belästigung der Anwohner durch Lärm und Erschütterungen führen beide ins Feld, Mueller-Zahlmann fürchtet gar den Verlust des "Kurort-Status". Darüberhinaus führt er die mögliche Zerstörung einer wichtigen Bad Oeynhausener Verkehrsverbindung ins Feld: "Der Bahnübergang an der Detmolder Straße kann gar nicht so viele Züge verkraften und für eine Brückenüberquerung ist dort gar kein Platz."

Argumente, die Lothar Ibrügger nur allzu bekannt vorkommen. "2003 hat es bereits ähnliche Ausbaupläne gegeben", erinnert sich der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete. Wie Schwartze heute hat auch er damals deutlichen Protest formuliert und Erfolg gehabt: Letzlich hat der Gesetzgeber keinen vordringlichen Bedarf für den Ausbau der Südtrasse mehr gesehen, stattdessen der schon jetzt zweigleisigen Nordtrasse zwischen Minden und Haste (Ibrügger: "Das ist eine ländliche Region ohne viele Anwohner") Vorrang eingeräumt. Davon sollten auch die Bad Oeynhausener und Löhner entlang der Schienen profitieren: "Uns wurde umfassender Lärmschutz versprochen", erinnern sich Held und Mueller-Zahlmann.

Diese Maßnahmen sind nun auch als Folge der neuen gutachterlichen Zielplanung vorerst auf Eis gelegt. Ein Grund mehr für die heimischen Politiker zu protestieren: "Wir müssen die Lebensqualität unserer Bürger erhalten und verbessern."

Quelle: Neue Westfälische vom 15.02.2011