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Anpacken beim Bahnhofs-Bau

Presse

Foto: Jens Vogel/SPD Minden-Lübbecke

Verkehrsminister Voigtsberger macht ersten Spatenstich zur Sanierung

Bad Oeynhausen. "Doch." Der Minister blickt sich um. "Der hat’s schon nötig", erkennt Harry K. Voigtsberger schon nach den ersten zwei Minuten im Bad Oeynhausener Bahnhof. Und so kann Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister beruhigt sein, dass er auf der richtigen Veranstaltung ist: Dem ersten Spatenstich zum Umbau des Bad Oeynhausener Nordbahnhofs. "Das Geld ist hier gut angelegt", ist Voigtsberger überzeugt.

Mit einer Dreiviertelstunde Verspätung kommt Voigtsberger am Freitagnachmittag in Bad Oeynhausen an. "Stau auf der A 2", entschuldigt er sich. "Wären Sie man mit der Bahn gekommen", frotzelt Martin Nowosad, Bahnhofsmanager aus Bielefeld. "Das kann ich auch nur empfehlen", sagt der Minister. Und erklärt seine Anreise über die Autobahn mit vier Terminen an diesem Freitag, der letzte vor Bad Oeynhausen war im Sauerland. "Da kommt man mit dem Zug schlecht weg", sagt Voigtsberger.

Das soll den Bahnreisenden in Bad Oeynhausen anders ergehen. Bis Ende 2014 wird der Bahnhof von Grund auf saniert (siehe Infokasten). Zweieinhalb Jahre Bauzeit, das ist lang. "Aber wir bauen ja unter dem rollenden Rad", erklärt Nowosad. Und meint damit: Der Bahnhof bleibt während der Bauzeit in Betrieb. "Wenn wir ihn einfach für ein halbes Jahr schließen würden, wären wir schneller. Aber den Aufschrei der Reisenden möchte ich nicht hören", so Nowosad.

So sehr fällt die Bauzeit für Klaus Mueller-Zahlmann auch gar nicht ins Gewicht. "Schließlich warten wir ja schon 150 Jahre auf die Modernisierung", sagt der Bürgermeister. Und erklärt verschmitzt: "Der Bahnhof ist 160 Jahre alt. Und die Bahnsteige waren schon in der Kaiserzeit zu niedrig." Nun freue er sich, dass der Bahnhof endlich behindertengerecht werde, so Mueller-Zahlmann.

Dazu haben auch die Beiräte für Behinderte und Senioren beigetragen. Und die Nahverkehrsgesellschaft Westfalen-Lippe. Und die Landtagsabgeordnete Inge Howe, die Nowosad extra hervorhebt.

Über 3.000 Reisende nutzen täglich den Bahnhof Bad Oeynhausen. 25 Fernzüge und 93 Nahverkehrszüge halten hier. Da ist auch Voigtsberger die Barrierefreiheit besonders wichtig. "Schließlich werden wir ja alle älter." Den ersten Schritt zur Barrierefreiheit hat der Bahnhof schon 2009 gemacht. Da wurden die beiden Personenaufzüge in Betrieb genommen. Und gleich darauf wieder zerstört. Schaden: 40.000 Euro. Davon hat auch der Minister gehört, der aber auch weiß, dass inzwischen eine Videoanlage zur Überwachung installiert ist.

Dann geht es hinauf auf den Bahnsteig. Die Ehrengäste müssen Sand schaufeln an Gleis 1. Symbolisch. Hier soll auch die Modernisierung starten. Die Helme rutschen. Der Minister öffnet sein Jackett. "Nicht, dass das hier noch in Arbeit ausartet", wünscht sich der Bürgermeister.

Also genug geschaufelt und noch Mal umgeschaut. "Der Bahnhof hat den Charme der Vergangenheit", stellt Voigtsberger fest. "Aber auch Potenzial". Das macht er vor allem im Empfangsgebäude und auf dem Vorplatz aus. "Da lässt sich was draus machen."

NW vom 10.05.2012 - Artikel: Stuke