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Am 11. März die Weichen stellen

Presse

Petitionsausschuss kommt nach Vlotho / Günter Lienen fordert behindertengerechten Bahnhof

Vlotho (va). Als "nicht hinnehmbar" bezeichnet Günter Lienen die Verhältnisse am Bahnhof Vlotho. Mit einer Petition an den NRW-Landtag hofft er jetzt, dass der seit Jahren eingeforderte behindertengerechte Zugang endlich realisiert wird.

Fest steht mittlerweile, dass Lienens Eingabe Gehör gefunden hat. Der Petitionsausschuss wird am Mittwoch, 11. März, vor Ort sein. Die Bahnhofsbesichtigung ist um 10 Uhr geplant, im Anschluss ist eine Besprechung im Rathaus vorgesehen. Und das sei auch dringend nötig, meint Lienen, der sich in Vlotho für den noch jungen Stadtverband der Linken engagiert, die Petition aber ausdrücklich in "Eigentinitiative" eingereicht hatte.

Die Situation behinderter Fahrgäste auf dem Bahnhof sei unerträglich, menschenunwürdig und offensichtlich kein Einzelfall, erinnert Lienen an die Verhältnisse in Bad Oeynhausen. Dort sei für den Zugang zu den Gleisen ein Aufzug eingefordert worden. "Am Nordbahnhof hat es eine regelrechte Protestaktion gegeben. Als der Petitionsausschuss dort war, kamen zahlreiche Rollstuhlfahrer hinzu", sagt Lienen. Das Problem in der benachbarten Kurstadt: Behinderte waren durch den fehlenden Aufzug komplett vom Bahnverkehr abgeschnitten.

Ein behelfsmäßiger Lastenaufzug war kaputt gegangen, Rollstuhlfahrer konnten nur noch nach vorheriger Anmeldung bei den Johannitern nach Minden gebracht werden. Anlass genug, eine "Rote Karte für die Bahn" auf Transparenten hochzuhalten. Inge Howe, Vorsitzende des Petitionsausschusses und Minden-Lübbecker Bundestagsabgeordnete, war beeindruckt und kündigte an, bei der Durchsetzung des Fahrstuhls "bis zum Bahnchef Hartmut Mehdorn nach Berlin" zu gehen. Tatsächlich sagte ein Vertreter der Bahn noch am Tag des Ausschusstermins zu, dass bis Ende Juni zwei Aufzüge gebaut würden.

Eine Verbesserung der Situation erhofft sich Günter Lienen jetzt auch für Vlotho. Welche Möglichkeiten bestehen, soll am 11. März diskutiert werden.

Bürgermeister Bernd Stute pocht seit Jahren auf einen ebenerdigen Zugang zu den Gleisen. Natürlich müsse die Bahn auch für Behinderte ohne Probleme zu erreichen sein. Der Tunnel gehöre abgeschafft, einen Fahrstuhl könne sich die Stadt - wenn sie denn finanzieren muss - nicht leisten. Ähnlich argumentierte auch der Verkehrsverbund OWL auf VA-Anfrage: "Ideal wäre der niveaufreie Zugang, also gänzlich ohne den Tunnel. Jede andere Lösung, die dann auch behindertengerecht wäre, ist wahrscheinlich zu teuer", hieß es aus Bielefeld.

Quelle: Vlothoer Anzeiger vom 27.02.2009