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Seit 85 Jahren treues Gewerkschaftsmitglied

Presse


Foro: IGM Minden

Mit 104 Jahren verkörpert Hermann Henke Geschichte der IG Metall / Doppelehrung gemeinsam mit Transnet

Minden (mt). "Ich kann auch noch stehen", ruft Hermann Henke in die Aula des Besselgymnasiums. Doch mit 104 Jahren darf der Gewerkschafter aus dem Kalletal bei der gemeinsamen Jubilarehrung der IG Metall und der Eisenbahnergewerkschaft Transnet bequem in seinem Rollstuhl sitzen bleiben.

13 870 Mitgliedsjahre bringen die 347 Jubilare gemeinsam "auf die Waage". Zwar sind nicht alle gekommen, aber für Hermann Henke ist das eine Herzensangelegenheit. Am 6. Juli ist er 104 geworden, mit 19 trat er in den damaligen Metallarbeiter-Verband ein. 85 Jahre, so viele Mitgliedsjahre kann mit weitem Abstand - bedingt durch Unterdrückung der Gewerkschaften durch die Nazis von 1933 bis 1945 - niemand aufweisen. Das nötigt nicht nur den Gewerkschaftskollegen von einst und jetzt Respekt ab, sondern auch Landrat Dr. Ralf Niermann, der Landtagsabgeordneten Inge Howe und dem stellvertretenden SPD-Bundesgeschäftsführer und designierten Bundestagskandidaten Achim Post sowie dem DGB-Vorsitzenden Roland Engels.

Betriebsratsvorsitzender der Weserhütte

1948, noch vor der Gründung der Bundesrepublik, traten in die Gewerkschaften 68 Menschen ein, die ihr auch nach 60 Jahren noch angehören. 32 Eisenbahner, darunter eine Frau, und 36 Metaller, darunter ebenfalls eine Frau sind seit 60 Jahren Mitglieder. Die stellvertretende Transnet-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba würdigt in ihrer Festrede die Errungenschaften der Einheitsgewerkschaft. Die Eisenbahner-Gewerkschaft zeichnete die Anwesenden Ernst-August Cohrs, Hermann Müller, Heinz Penningroth und Werner Witthaus aus Minden, Erich Hanke, Herbert Junietz, Karl Minden und Erich Schnitzer aus Porta Westfalica, Helmut Hartmann und Gerhard Heier aus Petershagen, Werner Meier aus Vlotho, Gottfried Elsner aus Nienstädt, Friedrich Führing und Helmut Spier aus Stadthagen sowie Heinrich Harting aus Rinteln aus. Die IG Metall ehrte August Bühler, Günter Franke, Erwin Harke, Alfons Jensch, Wilhelm Korte und Willi Stangenberg aus Minden, Gisbert Baxmeier, Karl-Heinz Klinksiek, Hans-Günter Molter, Herbert Ohneseit und Friedrich Pangritz aus Bad Oeynhausen, Franz Pietras aus Kirchlengern sowie aus Löhne Erwin Dreier, Heinz Ziehrock und ganz besonders Heinz Vogelsang, der von 1953 bis 1979 Betriebsratsvorsitzender der Weserhütte in Bad Oeynhausen war. Seit den 1950er-Jahren fungierte er ehrenamtlich als zweiter Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle Bad Oeynhausen und von 1970 bis 1980 nach der Fusion auch in der Verwaltungsstelle Minden.

Auf ein halbes Jahrhundert blicken 59 Metaller und 28 Eisenbahner, darunter zwei Frauen, zurück. Ihr 40-jähriges Gewerkschaftsjubiläum begingen zehn Eisenbahner, darunter zwei Frauen, und 27 Metaller, darunter fünf Frauen, von denen wiederum jeweils eine aus den früher selbstständigen Bereichen Holz und Textil kamen. Alle waren 1968 in die Gewerkschaft eingetreten.

1983 hatten 145 Metaller, darunter 55 Frauen, die Mitgliedschaft der IG Metall oder der mit ihr verschmolzenen Gewerkschaften erworben. Ihre 25-jährige Mitgliedschaft konnten auch zehn Eisenbahner, darunter vier Frauen, feiern. Die zunehmende Berufstätigkeit von Frauen und ihr steigender Anteil in den Gewerkschaften ist ablesbar.

Gemeinsam ehren, getrennt feiern: Die Metaller gehen im Anschluss bei der Weißen Flotte an Bord und nehmen das Gesangsduo "Druschba" mit. Die Transnet-Senioren fahren zum "Kaiserhof" nach Barkhausen.

Quelle: MT-Online vom 15.09.08