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"Soziales Pflichtjahr für Jugendliche ist Unfug"

Landespolitik

Die aktuellen Forderungen aus den Reihen der Union in Berlin zu einem sozialen Pflichtjahr für Jugendliche kommentiert Britta Altenkamp, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen: 

"In eine ganze Palette groben Unfugs reiht sich die jüngste Forderung aus der Union, anlässlich der Herausforderungen durch Flüchtlinge in Deutschland ein soziales Pflichtjahr für Jugendliche einzuführen. Zuerst kommen sie mit dem Betreuungsgeld und jetzt auch noch das! 

Jugendliche sind heute mehr denn je begeistert von der Idee, sich im freiwilligen sozialen Jahr, im freiwilligen ökologischen Jahr und auch im Bundesfreiwilligendienst zu engagieren. Wir kommen kaum mit den Plätzen nach, weil viele junge Menschen in dieser Zeit der Orientierung solche Angebote zur informellen Persönlichkeitsbildung nutzen. Die Konferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten hat bereits im September zusätzliche 10.000 Plätze im Bundesfreiwilligendienst beschlossen. Wenn CDU/CSU etwas tun möchten, könnten sie die Finanzierung noch weiterer Plätze durch Schäuble sicherstellen, da wir auch mit dieser Maßnahme den Bedarf noch nicht decken. 

Die Freiwilligendienste erfreuen sich so großer Beliebtheit, dass wir die Zahl der Plätze durchaus verdoppeln könnten. Ihr Wesen ist aber - wie der Name schon sagt - die Freiwilligkeit. Der Ruf der Union ist für mich eine hilflose Reaktion auf die Herausforderungen, die die Flüchtlinge an Bund, Länder, Kommunen und Zivilgesellschaft stellen. Aber auch hier gibt es jede Menge Menschen aller Altersgruppen, die sich gerne und vorbildlich für diejenigen einsetzen, die vor Verfolgung und Krieg zu uns geflohen sind. Man muss sie nicht zur Hilfe verpflichten. Im Übrigen können Freiwillige nicht alle Probleme lösen: Beim Umgang mit Flüchtlingen, die zum Teil schwer traumatisiert sind, sind Profis gefragt, die speziell ausgebildet wurden."