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Landtagstalk zur "Landesinitiative Frau und Wirtschaft - Erwerbspotentiale von Frauen erschließen"

Frauenpolitik

Der Schwerpunkt der sechzehn neu zu gründenden Kompetenzzentren Frau und Beruf muss auf der Vernetzung vorhandener Angebote zur Frauenförderung und der bestehenden Infrastruktur liegen. Darin waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Landtagstalks zur "Landesinitiative Frau und Wirtschaft - Erwerbspotentiale von Frauen erschließen" einig. Als ebenso wichtig gilt die Vernetzung der Kompetenzzentren selbst, ein kontinuierlicher Austausch zwischen diesen auf Landesebene ist unverzichtbar, um möglichst effizient zu arbeiten, so die Sprecherin für Frauen, Gleichstellung und Emanzipation der SPD-Landtagsfraktion Gerda Kieninger.

Eine Woche nachdem Ministerin Barbara Steffens die "Landesinitiative Frau und Wirtschaft" offiziell vorgestellt hatte, lud die SPD-Fraktion zum Landtagstalk, um mit Interessierten über die Einrichtung der geplanten 16 Kompetenzzentren "Frau und Beruf" zu diskutieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Teilen des Landes begrüßten das Vorhaben der Rot-Grünen Landesregierung die Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsförderung von Frauen auf eine verlässliche Grundlage zu stellen einhellig. Gerade in Nordrhein-Westfalen besteht hier Handlungsbedarf angesichts der zweitniedrigsten Frauenerwerbsquote aller bundesdeutschen Flächenländer und des überdurchschnittlichen Lohnabstands zwischen Frauen und Männern von 25%. In der von Regina Kopp-Herr moderierten Podiumsdiskussion betonte der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau, dass Frauenförderung nicht nur aus Gründen der Geschlechtergerechtigkeit auf der Tagesordnung bleibe.

Er verwies, wie auch Dr. Claudia Weinkopf vom Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen auf die wirtschaftliche Dimension von Frauenförderung. Dr. Weinkopf bezog sich dabei auf den Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der das hohe wirtschaftliche Potential der Frauenförderung feststellt. Gleichstellung ist diesem zufolge eben kein Kostenfaktor, sondern bringt ganz im Gegenteil wirtschaftliche Zugewinne - sowohl für einzelne Unternehmen, wie auch für die gesamte Volkswirtschaft. Neben der Förderung von Frauen in Führungspositionen nicht aus dem Blick verloren werden darf dabei auch die Förderung gering qualifizierter Frauen, worauf Ullrich Sierau nachdrücklich hinwies. Christel Steylaers von der LAG der Gleichstellungsbeauftragten hob die Einbeziehung von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) positiv hervor, spiele die Frauenförderung bei der bisherigen Mittelvergabe doch weitgehend noch keine Rolle. Sie verwies darauf, dass die Arbeitsmarktregionen des Landes sehr heterogen seien und wünschte sich insbesondere für Regionen, die über keine oder nur sehr schwache Beratungsstrukturen verfügen zumindest die Durchführung einzelner Beratungstage für Frauen durch die Kompetenzzentren.

Ein nachvollziehbarer Wunsch, der jedoch angesichts der Finanzlage des Landes aus Sicht der Landesregierung leider nicht erfüllt werden kann, wie Heike Gebhard für die SPD-Fraktion mitteilen musste. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich für den konkreten Ablauf der Vergabe der Kompetenzzentren in die Regionen und die Gewichtung der Bewertungskriterien, die dabei zum Tragen kommen, interessierten, empfahl sie im Vorfeld möglichst einen breiten regionalen Konsens zu organisieren. Angesichts knapper Mittel müssen die Kräfte für Frauenförderung gebündelt werden, um eine möglichst große Wirkung zu erzielen.